Tears and Fears of an Angel
 
  Home
  Lyrics
  Gedichte
  Storys
  => Moonlight Dreams
  => Just one Moment
  Musik
  Galerie
  Gästebuch
  Kontakt
Heute waren schon 6 Besucher (18 Hits) hier!
Just one Moment

„Sag mal, fandest du den Test heute in Geschichte auch so schwer?“, fragte Hiroto seine beste Freundin Momoko.  Beide waren grade auf dem Heimweg. „Eigentlich nicht.“, strahlte Momoko. „Ach ja...habe vergessen, dass du eine Musterschülerin bist.“, stichelte Hiroto. „Hey!“, beschwerte sie sich, doch Hiroto lachte nur. Während sie sich weiter stritten, lief ihnen ein Schüler aus ihrer Schule über den Weg. „Ist das nicht Nao?“, fragte Hiroto. Momoko sah in die Richtung, in die Hiroto gerade sah. „Ja, das ist er.“, meinte Momoko leicht genervt. Hiroto starrte Nao an. Irgendwie ist es seltsam, dachte Hiroto. Irgendwie wirkt Nao heute anders, stellte Hiroto mit Erstaunen fest. Obwohl ich ihn täglich in der Schule sehe, macht er heute ein ganz anderen Eindruck. Hiroto wusste nicht, was auf einmal los war. Aber irgendwie schien Momoko die Geistesabwesenheit ihres Freundes zu bemerken. „Hiroto?“ „Äh...was?“ „Was ist denn mit dir los?“, fragte Momoko und blieb stehen. „Ähm...nichts...“ Doch Momoko sah ihm an, dass das nicht so stimmte, wie er das sagte. Hiroto sah erschrocken von seiner Uhr hoch. „Tut mir Leid Momoko, aber ich muss weg. Du weißt schon, ich muss wieder meinen Eltern helfen und wenn ich wieder zu spät komme, dann ist die Hölle los.“, erklärte Hiroto schnell und war auch schon weg. Momoko ließ er einfach stehen. Wie öfter. Doch während er nach Hause eilte, kreisten seine Gedanken noch immer um Nao. Er wusste nicht, warum er ihn heute, als jemanden Anderen sah. Dabei ist er doch der Selbe. Blonde Haare, die immer und immer wieder in sein Gesicht rutschen, diese braunen Augen, mit denen er jedes Mädchen liebevoll ansah. Doch das war alles vollkommen normal, wie in der Schule. Das wusste Hiroto, aber dennoch war etwas mit ihm passiert, als ihm Nao vorhin über den Weg lief. Er hatte jetzt aber nicht die Zeit dazu, darüber weiter nachzudenken, denn seine Eltern warteten auf ihn im Café. „Hiroto, wo warst du denn? Wir warten hier schon auf dich. Du wirst dringend gebraucht.“ Tolle Begrüßung Mama, dachte sich Hiroto. Er wollte aber nichts dazu sagen, sonst hätte es wieder Ärger gegeben und das konnte er im Moment nicht so wirklich gebrauchen. Hiroto ging in die Küche, legte seine Tasche ab und nahm seine Schürze. „Tisch 4.“, hörte Hiroto nur von seiner Mutter, als er das Tablett in die Hand gedrückt bekam.

 

 

 

 

Am Abend saß Hiroto in seinem Zimmer und malte. Sein Hobby. Er brauchte das als Ausgleich nach der Schule und nach dem stressigen Tag im Café. Gedankenverloren hatte er einfach mit ein paar Strichen angefangen. Er ließ sich eigentlich immer überraschen, was aus seiner Hand kam. Doch was er heute zeichnete, verwirrte ihn. Normalerweise malte er keine Menschen, doch heute hatte seine Hand wohl etwas anderes geplant, als sein Kopf. Denn nach und nach erkannte Hiroto, was er da überhaupt zeichnete. Er brach ab, denn er wusste nicht, wie das entstanden ist. So schnell er konnte legte er das fastfertige Bild in seine Schublade. Er konnte es nicht ansehen, denn er war schon total verwirrt und das Bild? Das machte die ganze Situation nicht leichter. Hiroto machte seine Musikanlage an und legte sich auf sein Bett. Er musste einfach mal abspannen. Der Tag war aufregend genug. Doch was überhaupt passiert war, konnte er sich nicht erklären. Er war doch nur mit Momoko auf dem Weg nach Hause gewesen und durch Zufall Nao getroffen. Danach fühlte sich Hiroto nicht mehr so wohl in seiner Haut. Er konnte aber nicht sagen, was das für ein Gefühl war. Jedenfalls ein unangenehmes, soviel wusste er schon einmal. Die Musik nahm Hiroto schon gar nicht mehr wahr. Irgendwie war das nicht sein Tag gewesen. Hiroto stand von seinem Bett auf und ging zu seinem Schreibtisch. Er suchte aus der Schublade das Bild heraus. Immer noch glaubte er das nicht, was er da vorhin aufs Papier gebracht hatte. Er ließ sich auf seinen Stuhl fallen und betrachtete das halbfertige Bild. „Warum nur gerade Nao?“, fragte sich Hiroto selbst. Denn das Bild, das Hiroto gemalt hatte, stellte Nao dar. Hiroto verstand sich selbst nicht mehr. Das komische Gefühl vorhin, dann diese ständigen Gedanken an ihn und nun das Bild. Irgendwas lief hier mal gar nicht nach seinem Sinn. „Wieso doch nur verflucht noch mal Nao?“, fragte er sich noch einmal, weil er das Ganze einfach nicht verstehen konnte. Er legte das Bild wieder bei Seite, denn er konnte den Anblick von Nao darauf einfach nicht ertragen.

 

 

 

 

Auch am nächsten Morgen, als er und Momoko in der Schule saßen, hatte Hiroto keine Erklärung für gestern. Momoko merkte ihm das an, doch verzichtete erst einmal in darauf anzusprechen. Vielleicht würde seine Laune sich bessern, dachte sie sich. Doch als Hiroto in der Mittagspause noch immer ein Gesicht zog, als wäre Sieben-Tage-Regenwetter, machte sich Momoko zunehmend Sorgen um ihren besten Freund. Sie verzichtete auf ihr Essen und setzte sich vor Hiroto auf den Stuhl. „Hiroto, was ist denn los mit dir heute? Hast du schlecht geschlafen oder ist gestern irgendetwas passier, worüber ich noch nicht weiß?“, fragte sie. Hiroto sah nicht zu ihr, sondern starrte weiterhin aus dem Fenster. „...“ „Hiroto, ich mach mir langsam ernsthaft Sorgen um dich. Was ist los?“, fragte Momoko erneut. „Ich...weiß nicht.“, antwortete er endlich. „Ist denn gestern etwas passiert?“ „Weiß...nicht genau.“ Was will sie denn von mir hören? Das ich mich vielleicht in ihren Ex-Freund Nao Shitaka verliebt habe? Das könnte ich ihr einfach nicht sagen. Vor allem, ich weiß ja nicht einmal, ob das wirklich so ist, oder ob ich das alles nur falsch interpretiere?, dachte sich Hiroto. „Mann, Hiro. Was ist denn gestern passiert, nachdem du so schnell weggerannt bist?“ Hiroto sah sie finster an und sagte wieder: „Ich weiß es doch nicht. Und jetzt lass mich in Ruhe.“ Er schlug die Hände auf den Tisch und stand dann auf. „Aber Hiroto...“ „Lass mich.“ Danach verschwand er aus dem Klassenraum. Momoko verstand nicht, was auf einmal los war mit ihm. Als es zur nächsten Stunde klingelte, war er immer noch nicht zurückgekommen. Auch der Lehrerin fiel das auf. Sie fragte Momoko, wohin denn Hiroto verschwunden sei. Momoko zuckte mit den Schultern, aber bot sich an nach ihm zu suchen. Sie verschwand sie ebenfalls aus dem Klassenraum. „Hiroto?“, rief sie über den Hof. Doch keine Reaktion von irgendwo. „Hiroto, wo bist du denn?“, fragte sie sich verzweifelt, da sie es langsam aufgab weiter nach ihm zu suchen. „Ich bin hier, Momoko.“, kam es von der Seite leise. „Hiroto, was machst du denn hier?“, fragte sie ihn, als sie neben ihm saß. Beide sahen aufs Fußballfeld, auf dem grade die zweite Klasse spielte, in der auch Nao Shitaka war. Auch wenn es noch Winter war, war es für einen Wintertag ziemlich warm. „Wie soll ich dir das denn sagen...“, überlegte Hiroto laut. Momoko sah ihn an. Sie wartete geduldig, bis Hiroto sich traute ihr das zu sagen, was ihm auf dem Herzen lag. „Du siehst da unten doch Nao, oder?“ Momoko nickte und sah auf das Fußballfeld. Sie wartete auf die nächsten Erklärungen von Hiroto. „Er ist uns doch gestern über den Weg gelaufen.“, begann er. „Hmm.“, stimmte sie zu. „Seid ich ihn gestern gesehen habe, stimmt irgendwas mit mir nicht. Ich weiß nicht was, aber...irgendwas.“, beendete Hiroto. „Und was ist passiert?“ „Du weißt doch...ich male gerne...“ „Ja, dass ist wohl wahr.“ „...und gestern habe ich, ohne das ich es wollte, Nao gezeichnet.“ Endlich sah Hiroto Momoko an. Sein Blick war verwirrt. „Meinst du etwa...dass du vielleicht...“ Momoko traute sich nicht, dass auszusprechen, was sie dachte. „Ich weiß es nicht. Jedenfalls geht er mir nicht mehr aus dem Kopf seit gestern.“ Auch wenn er nicht wollte, er konnte es nicht vor ihr verheimlichen. In seinem Körper sträubte sich etwas dagegen, aber es war Momoko, die würde schon nichts erzählen, da war er sich sicher. „Den ganzen Tag schon überlege ich, ob das sein kann, oder nicht. Aber das mit dem Bild gestern hat mich verwirrt.“ „...“ „Ich habe nicht darüber nachgedacht, was ich zeichne. Einfach nur mit ein paar Strichen angefangen und ohne mir Gedanken zu machen, ist dann Nao entstanden.“ Sein Blick weichte wieder zurück aufs Fußballfeld. Zurück zu Nao. „Aber Hiroto. Warum denkst du denn gleich, dass du dich in ihn verliebt haben könntest?“ „Er geht mir schon die ganze Zeit nicht aus dem Kopf. Gestern hatte er einfach anders auf mich gewirkt als sonst. So...vertraut. Als würde ich ihn schon sehr lange kennen. Außerdem als die Sonne gestern so schön schien, den ersten Tag dieses Jahr wohlgemerkt, hat er einen total anderen Eindruck bei mir hinterlassen. So...zerbrechlich und ja...irgendwie süß. Ich weiß nicht, was noch alles. Aber gestern haben seine blonden Haare in der Sonne so schön geglänzt und der Blick, den er einfach schweifen hat lassen, mit diesen braunen Augen. Das hat mich gefesselt.“ „...“ „Tut mir Leid, dass ich dich an deinen Ex so erinnere, aber ich kann nichts dagegen machen. Er ist einfach so...“, entschuldigte sich Hiroto bei Momoko und sah kurz zu ihr. Ihr Blick war ebenfalls auf das Fußballfeld gerichtet. Er sah wieder hinunter. „Nao sieht so gut aus beim Fußball spielen und er kann es so gut...“, schwärmte Hiroto. „Er spielt gerne Fußball.“, sagte Momoko ein wenig genervt. „Lass uns zum Unterricht zurückgehen, bevor du noch mehr Ärger bekommst.“, sagte sie etwas später. „Die paar Minuten noch. Es ist doch nicht mehr lange.“, meinte Hiroto. Während die Beiden auf dem Hügel unterm Baum saßen und aufs Fußballfeld sahen, war Nao in seinem Element. Er spielte das Spiel fast alleine, dennoch war er ein typischer Teamspieler. Denn er spielte gerne ab, wenn jemand frei stand. Das Spiel wurde abgepfiffen und die gesamte Mannschaft ging zum Spielfeldrand und suchten ihre Handtücher. Der Unterricht war zu Ende. Zumindest für Naos Klasse. Auch wenn es noch nicht allzu warm war, störte es Nao nicht, seine halbe Wasserflasche über sich selbst zu leeren. „Hast du das gesehen?“, fragte Hiroto. „Hmm...“ „Mit nassen Haaren und bei dem Licht...das sieht irgendwie gut aus...“, versuchte Hiroto seine Gefühle und Gedanken in Worte zu fassen. Doch das war leichter gesagt, als getan. „Ist er wirklich so nett, wie alle sagen?“, wandte sich Hiroto zu Momoko. „Du kennst ihn doch. Auch wenn ihr nur ein paar Wochen zusammen wart.“, meinte er weiter. Momoko überlegte lange. „Momoko?“ „Na ja...sagen wir so...manchmal hat er echt eine extrem schlechte Laune und da ist es ihm egal, wer ihm gegenübersteht. Da hat er seine Launen schon an mir ausgelassen.“, sagte Momoko überzeugt. Hiroto sah zu Nao runter, der gerade auf dem Weg zu den Umkleiden war. „Kann ich mir nicht vorstellen.“ „Ist so...“ Sie blieben noch kurz sitzen, bevor Momoko aufstand und zum Unterricht zurückwollte. „Jetzt lass uns aber gehen. Du bekommst schon genug Ärger.“, sagte sie und sah zu ihm. „Ist ja gut.“, meinte Hiroto etwas genervt von ihrem Pflichtbewusstsein als Musterschülerin.

 

Hiroto bekam tatsächlich eine Menge Ärger, aber das war es nicht allein. Denn als Hiroto von der Schule nach Hause ging und das allein, da Momoko zum Tanzunterricht musste, traf er auf Nao.
 
  Meine Seite mit Gedichten, Lyrics und Storys.

Würde mich über Kommis freuen!
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden